PHILOSOPHIE

Theater lebt vom Experiment Undenkbares zu denken, nicht Machbares zu machen und Unsichtbares sichtbar zu machen.

 

Köln, 17.02.2010

EINLADUNG
an alle Tänzerinnen und Tänzer, Choreografinnen und Choreografen  

Trotz Wirtschaftskrise, Kürzungen der Kulturetats in vielen Städten und Kommunen, drohender Schließung mehrerer Theaterhäuser in der Republik gibt es einen Lichtblick:

TANZHAUS KÖLN !
Die Stadt Köln hat beschlossen, ein Tanzhaus zu etablieren und zu unterhalten. Ähnlich den Häusern in Düsseldorf und Essen soll die Tanzszene in und aus Köln einen festen Ort erhalten. Er soll als Spielstätte, Proberaum, Unterrichtsmöglichkeit und vor allem als Treff- und Agitationspunkt eine Heimat für den Tanz in Köln bieten.

Mit der Anmietung von zwei Hallen auf dem E-Werksgelände in Köln-Mülheim, Schanzenstraße, einem exklusiven Standort, eingebunden in das Kultur- und Medien-Ensemble von Germany`s Next Top Model über Harald Schmidt bis zur Ausweich-Oper Palladium, hat das Kulturamt vergangenes Jahr Räumlichkeiten festgelegt, die zur Zeit von Architekten untersucht werden, um die erforderlichen Umbaumaßnahmen und entsprechenden Kosten zu ermitteln.

Der Interimsbetrieb des Tanzhauses, der zunächst bis zum Sommer 2010 angesetzt ist, ermöglicht, die Räumlichkeiten bereits jetzt für den Tanz zu nutzen und den Aufbau des Tanzhauses transparent zu machen, sowohl für das Publikum als auch für die Tanzschaffenden selbst.

TANZ AUS KÖLN
Das Kulturamt hat raum13 die Federführung für die Interimsnutzung übertragen. Erste Kooperationen haben wir mit MichalDouglas Kollektiv, Bodytalk, 687 Performance, Elisabeth Clarke-Harsters, Ruben Reniers, TKO Theater (Nada Kokotovic), Karlita Funk vereinbart und viele weitere sollen folgen.

Unser Konzept sieht die Realisierung eines Interimsspielbetriebs unter Beteiligung möglichst vieler Kölner Choreografen/innen vor. Es ist darauf angelegt, das künstlerische Potential der Kölner Szene und auch das Potential des Ortes hervorzuheben.

Wir sehen in dieser Zeit für das Tanzhaus eine dreigliedrige Nutzung vor, die eine Einbeziehung der gesamten Kölner Tanzszene ermöglicht, die hier produzieren und auch präsentieren kann:

1. Die Factory soll Anlaufstelle für alle Tanzinteressierten werden, für Künstler, Choreografen und Publikum gleichermaßen.
Die Factory wird das Experimentierfeld des Tanzhauses sein und zugleich den Pool der kreativen Tanzszene bilden.
Es ist ein regelmäßiges Programm geplant, das offene Profi-Trainings, Jam-Sessions, Diskussions-, Film- und Themenabende, Treff- und Austauschmöglichkeiten u.v.a.m. für die Tanzszene umfasst.

2. Eröffnungsveranstaltung für die Tanzhausbühne wird am zweiten Maiwochenende der bereits zum zweiten Mal von raum13 initiierte und veranstaltete ALLES WAS TANZT Gipfel Köln sein, bei dem die ganze Vielfalt des Tanzes gezeigt wird. Alle Tänzerinnen und Tänzer sind eingeladen, ihre Art des Tanzes auf einer gemeinsamen Bühne vorzustellen und „Neugierde auf mehr“  zu wecken. Unterstützt und im Netz „verewigt“ wird der Gipfel mit der Homepage alleswastanzt.de, auf der alle interessierten Tänzerinnen und Tänzer aus Köln und neuerdings auch aus Bonn mit einem Portrait vorgestellt werden. Anmeldung für den Tanzgipfel über www.alleswastanzt.de Menüpunkt JETZT MITMACHEN!

3. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung findet bis Mitte Juli ein Aufführungsreihe statt, mit dem die verschiedensten Akteure der Kölner Tanzszene mit überwiegend neuen Produktionen die Einführung des Kölner Tanzhauses feiern und dem Publikum wieder Tanz in Köln an einem ihm eigenen Ort zeigen sollen.

Die Stadt Köln stellt die Hallen miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung. Die Frage der zusätzlichen Finanzierung von Versicherungen, Gebäudefacilities, gemeinsamer organisatorischer, werblicher und Pressearbeiten, um nur einige zu nennen, ist noch nicht geklärt.

Wir haben ca. 4 Wochen Zeit, die Nutzung des Hauses durch technische und Bühnenausstattung, Schwingbodenverlegung u. ä. vorzubereiten und die Zulassung als Arbeitsstätte einzuholen. Da für diese Arbeiten keine Mittel zur Verfügung gestellt werden, müssen Leihvereinbarungen mit befreundeten Bühnen, Kontakte mit anderen Ausstattern und mit Sponsoren gesucht und eingegangen werden. Derartige Vorgänge benötigen mehr Zeit, als z.B. Scheinwerfer einfach zu kaufen. Auch die Montage in der über 6 Meter hohen Halle ist ohne dort vorhandenes Equipment nicht in wenigen Tagen zu leisten, zumal selbstverständlich sämtliche Sicherheitsvorschriften einzuhalten sind.

Für die Aufführungen, mit denen wir ab Mai das Haus auch über die Tanzschaffenden hinaus bekannt machen möchten, benötigen wir mindestens 2 volle Monate Proben- und Produktionszeiten. Die Halle erlaubt in ihrem jetzigen Zustand maximal zwei parallel stattfindende Trainings oder Proben, so dass eine Nutzung durch mehrere Kompanien nicht in kürzerer Zeit zu gewährleisten ist. Auch die Zulassung als Versammlungsstätte benötigt einen zeitlichen Vorlauf.

Ein Aufführungsreihe der Kölner Szene, aber selbst einzelne Aufführungen müssen mit Pressearbeit vorbereitet werden, da sonst, zumal in einem nicht bekannten Haus in Mülheim, kein Publikum zu erwarten ist. Die Monatsmagazine benötigen die entsprechenden Informationen eineinhalb Monate vor Termin, d.h. Mitte März 2010 muss der Veranstaltungskalender des Interim-Tanzhauses erstellt sein.
Der Startschuss für die Factory Phase des Kölner Tanzhaus fällt bereits am 1. März 2010.

Wir möchten alle herzlich einladen und bitten, Eure Ideen für die Factory und der Aufführungsreihe bis 10. Februar 2010 an Anja Kolacek anjakolacek@raum13.com mitzuteilen.

Wenn wir zusammenhalten und der Politik zeigen, dass wir da sind und laut sind und für den Erhalt unserer Kultur kämpfen, werden wir Vieles erreichen!

P.S.: Sendet diese Mail bitte an alle weiter, die sich dafür interessieren könnten.

 

Anja Kolacek
0221-4232185
0176-23354794
anjakolacek@raum13.com
www.raum13.com